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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 196

1896 - Leipzig : Voigtländer
196 Iii. Kulturzustnde. 98. Groe Erfindungen. Man hat mit gutem Recht das neunzehnte Jahrhundert das Zeitalter der Erfindungen genannt. Ihre Zahl lt sich kaum bersehen; der grte Teil ist von den Naturwissenschaften ausgegangen. Als allgemeiner hervortretende Erfindungen mgen hier nur angefhrt sein: die Gasbe-leuchtung und Gasheizung, das elektrische Licht, der Steindruck, der Stahl-stich, der Farbendruck, die Photographie, die Schnellpresse, die Nhmaschine. Von weitgreifendster, weltumgestaltender Bedeutung aber sind die Dampf-Maschine, die Dampfschiffahrt, die Eisenbahnen und der elek-tromagnetischetelegraph. 1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt erfunden; ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichts-Periode. Doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige Anwendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebes und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die Industrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen. In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus. Whrend dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, begann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampfkraft. 2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fnlton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England. In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen Dampfschiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ocean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Gefrdert wurde die Dampfschiffahrt auch durch die Anlage groartiger Kanle, so nament-lich des Suez-Kanals, der 1869 dem Verkehr bevgeben wurde, sowie des Nord-Ostsee-Kanals, 1895. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson, der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die erste fr den allgemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn in England 1825 vollendet. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth an-gelegt; 18371841 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden (f. d. Farbendruckbild Vi); 1838 wurde die erste preuische Strecke Berlin-Potsdam befahren. 4. Der elektromagnetische Telegraph wurde im Jahre 1833 von Gau und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 123

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
123 Die Bevölkerung des Landes ist germanischen Stammes und besteht vorzugsweise aus Holländern, Flammänder, Friesen und Deutschen. Außer einer Masse von Fremden aller Nationen betreiben daselbst auch 60,000 Juden das Handelsgeschäft. Der Charakter der Holländer wird als phleg- matisch bezeichnet; Geduld, Fleiß, Ruhe, Treue und Ordnung machen ihn zu einem geschickten Kaufmann. Er liebt wenig Prunk und wenig Geräusch, dagegen Einfachheit in Wohnung, Nahrung und Kleidung. Seine Reinlich- keit im Hause ist übertrieben zu nennen und deshalb zum Sprichwort ge- worden. Die Holländer haben von je viel auf Kunst und Wissenschaft gehalten. Die gelehrtesten Philologen des 17. und 18. Jahrhunderts waren Holländer, und die Geschichte der Malerei räumt der niederländischen Schule (Rembrandt, Rubens, van Dyk re.) eine ehrenvolle Stellung in ihren An- nalen ein. Holland besaß früher im Auslande noch bedeutendere Colonieen als seht; schwerlich aber waren diese früher im gleichen Flore, wie sie es gegenwärtig sind. Wir führen dieselben hier mit auf: 1) in Asien die Inseln Java, Sumatra, Borneo, Celebes rc.; 2) in Amerika das holländische Guyana und einige westindische Inseln; 3) in Afrika einige Niederlassungen an der Küste von Guinea. Diese Besitzungen bringen Holland mehrere Millionen ein, eine Summe, welche für dies verschuldete Land (2,800 Mill. Fr. beträgt die Staatsschuld) um so größere Bedeutung hat, als die obige Summe nicht in sich schließt, was das europäische Mutterland von seinen Fabrikaten in den Colonieen absetzt. Der König ist durch die Constitution und die Generalstaaten, d. h. Reichsstände, eingeschränkt. Die Bevölkerung, welche in drei Stände zerfällt, den Adel, den Bürger- und Bauernstand, ist vor dem Gesetze gleich. Die Mehrzahl bekennt sich zur reformirten Kirche. Die Constitution sichert allen kirchlichen Gesellschaften im Staate gleichen Schutz und gleiche Rechte zu. Der König von Holland war bis 1866 als Großherzog von Luxem- burg zugleich Mitglied des deutschen Bundes. Als 1839 der größere Theil von Luxemburg an Belgien fiel, schlug der König das Herzogthum Limburg, mit Ausnahme der beiden Festungen Maastricht und Venloo, zum deutschen Bunde. Beide Provinzen sind durch Belgien getrennt, stehen aber auch zu- sammen genommen an Größe dem vormaligen Großherzogthum nach. Ortsbeschreibung. Holland zerfällt in folgende 12 Provinzen: 1. Nordholland mit der Hauptstadt Amsterdam an der Amstelmündung, 262,000 E., welche auf Pfählen ruht und von Canälen durchschnitten ist. Die Stadt ist Resi- denz des Königs und als Handelsplatz sehr bedeutend. Haarlem, 30,000 E., ist durch seine Leinwandbleichen und seine Tulpenzwiebeln berühmt. Das Haarlemer Meer ist trocken gelegt. Alkmar und Edam liefern vortreffliche Käse, jährlich 20 Mill. Centner. Zaardam, von 1000 Windmühlen um- geben, erinnert an Peter den Gr. Das reinliche Broel.

3. Der Verlauf des Weltkrieges - S. uncounted

1918 - Leipzig : Voigtländer
M*~N Ii g ™ Ii s 3 Ii 3/5 j London Nve Der Lande England .ntwerpen {yixjrnuiden olöwen Aachen Boulognjt^^ Neu vejchapeueo. Lüttich Coblen. lau'beuge Luxem J-Burgz fla Fere .Laon Rouen So/ssons Somihie/j Pari's” Don\ä\Mousson mßbur£ Äberfichtskarten des östlichen^ westlichen^ italienischen u. Balkan-Kriegsschauplatzes bis Ian. )9ts Entworfen und gezeichnet in der Kartographischen Anstalt von Wagner & Debes in Leipzig. R. Boigtländers Verlag in Leipzig. ’ Kilom. Schlachtlinie vom 4-.-9.Sept 1914- —— Fronuinie Ende Januar 1918 Wichtige Eisenbahnen. Schinmeck < .r- ,V/ Tw Irreiburg •\jgw ■ ijalmü (Ihausen

4. Geschichte der Neuzeit - S. 390

1887 - Wiesbaden : Kunze
390 Dritte Periode der Neuzeit. bauten angelegt, welche sich den größten aller Zeiten würdig zur Seite stellen können. Außer den prachtvollen Kunststraßen über die Alpen erwähnen wir den Schienenweg über den Sömmering, den Tunnel in London, die Eisenbahnröhrenbrücke über die Menaistraße nach Anglesea, die Überbrückung der Lagunen von Venedig und den Trollhättakanal in Schweden. Ein Tunnel durch den Mont Cenis verbindet Frankreich mit Italien, der Sankt-Gotthard-Tunnel stellt die kürzeste Schienenstraße zwischen Deutschland und dem Mittelmeer her. Die Landenge von Suez ist durchstochen, und der Suezkanal verkürzt den Weg von Europa nach Indien. Die gewaltige Pacisic-Eisenbahn verbindet den Westen mit dem Osten Nordamerikas. Die Künste traten mit den Wissenschaften in regen Wetteifer. Auf dem Gebiete der Baukunst hat das 19. Jahrhundert Bedeutendes geleistet (§. 32, 4). Der Kölner Dom, das herrlichste Denkmal gotischer Baukunst, ist 1880 vollendet worden, das Münster in Ulm wird vor dem Versall bewahrt, die Hohenzollernburg, Marienburg und viele andere Burgen des Mittelalters wurden wieder hergestellt. Prächtige Kirchen und andere öffentliche und Privatbauten sind Zeugen eines hochentwickelten Kunstsinnes und gesteigerten Wohlstandes. Unter den Bildhauern der neuesten Zeit verdienen der Italiener Canova, der Däne Thorwaldsen, dessen Christus und die zwöls Apostel die Frauenkirche zu Kopenhagen schmücken, der Franzose David, der Engländer Flaxman, die Deutschen Dann ecker in Stuttgart, Ioh. Gottsr. Schadow , Tieck, Rauch, Riets chel, Kiß, Drake, Bläser aus Köln in Berlin, Schwanthaler in München, Johannes Schilling, der Schöpser des Nationaldenkmals auf dem Niederwald, in Dresden, die Brüder Cauer in Kreuznach besondere Erwähnung. Die deutsche Malerei folgte zunächst der romantischen, später teilweise der realistischen Richtung und wurde durch Peter v. Cornelius, Friedr. Overbeck, Fr. W. Schadow, Jul. Schnorr v. Carolsfe ld an den seit Anfang des 19. Jahrhunderts hervortretenden Kunstschulen zu neuer Blüte geführt. An der 1808 gegründeten und durch den kunstsinnigen König Ludwig I. (§. 32, 4) geförderten Münchener Kunstschule wirkten Cornelius und Schnorr, dann Wilh. v. Kaulbach, Heinr. Heß, Moritz v. Schwind, in der jüngsten Zeit der Geschichtsmaler Karl v. Piloty, der schwermütige Gabriel Max, der Bildnismaler Franz Lenbach, der Landschaftsmaler Karl Rottmann, der Sittenmaler Franz Defregger u. a. Der Düsseldorfer Kunstschule gehören an: die Meister kirchlicher Malerei Jul. Hübner und Ernst Deger,

5. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 147

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 147 hat 3. B. ab und zu gesunden, daß die älteren Gräber tiefer lagen als die jüngeren, oder daß die älteren Urnen mit Steinen umgeben waren, während die jüngeren frei im Boden standen usw. wir fanden zu unserer großen Freude, daß trotz der Zerstörung des Friedhofes durch die landwirtschaftlichen Arbeiten doch noch zahlreiche wichtige und wertvolle Fundstücke zutage kamen, so daß in uns der Entschluß reifte, im Laufe der Jahre den ganzen Friedhof zu untersuchen. Ferner erkannten wir bald, daß das Urnenfeld Gräber aus zwei verschiedenen Zeitaltern enthielt, aus der la Tenezeit und der römischen Periode, und zwar dergestalt, daß ab und zu nur Gräber derselben Zeit beisammen lagen, während an anderen Stellen ältere und jüngere nebeneinander vorkamen. Später stellte sich Heraus, daß auf dem Gipfel des Fjügels nur la (Eeneurnen standen. Dort Hatte man also mit dem Begraben begonnen, während in der römischen Zeit an den Abhängen des fjügels Urnen zwischen die älteren Gesäße gesetzt wurden. Man erkennt das sehr deutlich auf der Fundkarte, auf der jedes Grab genau seiner Lage nach eingetragen ist. Die Urnen der la Tenezeit sind meistens unverziert oder mit einfachen Strichen geschmückt. (Einige haben recht gefällige Form und eine glänzend schwarze Außenfläche, die im Schmauchfeuer erzeugt wurde. Die Grabbeigaben sind verhältnismäßig selten und bestehen meistens in einer eisernen Bügelnadel (Fig. 147). Die ältesten derselben stammen aus der Zeit um 150 v. (Ihr. Damals wurden also die ersten Urnen vergraben. Außer zahlreichen Tonurnen entdeckten wir auch mehrere frührömische Bronzegefäße, ein paar (Eimer (Fig. 144) und mehrere Kessel mit flach gewölbtem Boden (Fig. 145). Die Bronzegefäße bezeugen, daß die norddeutschen Germanen in der späten la Tenezeit in ziemlich lebhaftem Verkehr mit den südlich wohnenden Keltenstämmen standen, die die Bronzegefäße von den Römern erhielten. Gewiß waren die großen Ströme, besonders die Elbe, Hauptwege des Handels. Das ergibt sich aus der großen Verwandtschaft der Funde längs des Flusses bis nach Böhmen hinein. 10*

6. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 428

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
428 Mied und studierte nun die Rechtswissenschaft, seit 1877 wurde er im auswärtigen Amte zu Berlin beschäftigt, wo er gegenwärtig als Legationsrat lebt. Ta er an dem Feldzuge 1870 teilgenommen hatte, konnte er seine großen Heldenlieder V i o n-oille (1870) und Sedan (1875) aus eigener Anschauung schaffen. Seine Tramen: Ter Mennonit; Die Herrin ihrer Hand; Die Karolinger; Harold; Väter und Söhne; Die Ouitzows; Der neue Herr u. a. sind von echt dramatischer Kraft und Gewalt. Neben ihm sind noch zu nennen Gerh. Hauptmann und Joh. Sudermann. Hinter dem Interesse an der gelehrten Arbeit und an der Wissenschaft, ist gegenwärtig der Anteil an der Dichtung etwas zurückgetreten. Dieuuoch dürfen wir hoffen, daß gerade durch die gelehrte Arbeit auch unsere Dichtung mannigfache Anregung und Förderung finden wird. Wollte man in der Dichtung der Gegenwart nach einem charakteristischen Zuge suchen, der aus eine weitere Kunstentwickelung hindeutet, so dürfte man denselben in dem Wiedererwachen unserer nationalen Heldensage und in dem wachsenden Verständnis finden, das den vollendeten Kunstwerken unserer altgermanifchen und mittelhochdeutschen Poesie zu teil wird. Die Malerei sehen wir in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch einen Schritt weiter gehen, als in dem vorhergehenden Zeitraum. Deutsch, ja das war sie im innersten Wesen geworden, aber allgemein deutsch. „Das ganze Deutschland soll es sein" — „sowieit die deutsche Zunge klingt", das war so der Ton, wie ihn Schnorr, Schwind, zum Teil auch Richter und andere anschlugen. Doch diese deutsche Zunge, wie klang sie so verschieden in Nord und Süd, — wie anders trug sich, schwätzte und lachte der leichtlebige Rheinlänber, als sein Vruber ba oben am einsamen Belt, wo die Möve zieht! Wie anders bachten und gebärbeten sich bieselben Deutschen auf dem ernsten Märkerfaub, als unten im Schwabenwinkel. Welch eine wuuberbare Mannigfaltigkeit! Mit den Eisenbahnen waren sich die Stämme näher getreten, man hatte sich kennen, sich verstehen gelernt. Mit den Eisenbahnen drohten aber auch die Stammoriginale von Nord und Süb, die malerischen Trachten, das charakteristische Geplauber mehr zu verschwinben. Mit liebenber Sorgfalt fing man an, den Spuren der sich leise verwischenben Stammesunterschiebe nachzugehen. Man

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 136

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 136 — der Landwirtschaft immer mehr zur Anwendung, das gewaltige Aufblühen der Industrie und des Handels bot ein weites und leistungsfähiges Absatzgebiet, der Wert des Bodens hob sich um das Doppelte. Zur Hebung des Handels wurden weite Strecken von Landstraßen und Eisenbahnen angelegt, so die Ostbahn, die bergisch-mär-krsche, he Köln-Mindener, die westfälische Eisenbahn. Die Fluß- und Seedampfschiffahrt hob sich bedeutend, und zur Förderung des Seehandels und zur Sicherung Preußens im Welthandel schns der König eine Kriegsflotte und erwarb (1853) den Jadebusen an der Nordsee. — An Stelle des optischen Telegraphen trat die elektromagnetische Fernschrift. Im Jahre 1849 wurde die erste telegraphische Depesche aufgegeben, und 1853 hatten die preußischen Telegraphenlinien bereits eine Länge von 107000 km. Unter ausgiebiger Benutzung der Dampfkraft nahm das Fabrikwesen einen gewaltigen Aufschwung. Die Gußstahlfabrik von Krupp m Essen bekam als Geschützfabrik Weltruf; Borfigs Maschinen und Lokomotiven verdrängten bald die ausländischen aus ganz Deutschland und suchten sich in andern Ländern Eingang zu verschaffe«. Solingen erlangte eine große Bedeutung durch seine Stahlwaren, und die großen Spinnereien und Webereien, besonders die in Elberfeld und Barmen, deckten nicht nur den Bedarf im eigenen Lande, sondern gewannen ein ehrenvolles Ansehen auf dem Weltmärkte. — Der Bergbau, besonders die Förderung von Kohlen, gelangte zu hoher Blüte. — Die Einführung des Petroleums und die Erfindung des Leuchtgases gaben Straßen und Wohnungen ein besseres Licht. Handel und Gewerbe hatten einen solchen Aufschwung genommen, daß hierfür ein eigenes Ministerium geschaffen werden mußte. *) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Für Wiffenfchaft und Kunst sorgte der geistig so hoch begabte Fürst in wahrhaft königlicher Weise. Berühmte Gelehrte, Dichter, Maler und Bildhauer berief er nach Preußen, vor allem nach Berlin. Von den Gelehrten feien nur genannt die Kenner der deutschen Vorzeit und die Begründer der vergleichenden Sprachforschung, die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, der Astronom Encke, der Geograph Karl Ritter, die Geschichtsschreiber Ranke, Raumer und Mommsen, ferner der große Naturforscher Alexander von Humboldt. — Der Sänger der Freiheit, Ernst Moritz Arndt, erhielt eine Professur an der Hochschule zu Bonn, die Dichter Ludwig Tieck, August Wilhelm von Schlegel und Friedrich Rückert erfreuten sich ganz besonders der königlichen Huld. In Berlin und Düsseldorf entstanden bedeutende Mal er sch ulen. Peter von Cornelius, der Schöpfer des „jüngsten Gerichtes", und Wilhelm von Kanlbach, bekannt durch seiu Gemälde „die Zer- a) Erg. Nr. 34.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 566

1858 - Weimar : Böhlau
566 Wissenschaft- ichc Bildung. und Truppen unterstützt, so lange diese gegen die spanisch-östreichische Weltherrschaft ankämpften. Aber die kommerzielle und maritime Hege- monie Hollands war unverträglich mit den großen Bestimmungen, welchen Cromwell und Ludwig Xiv. ihre Völker zuzuführen strebten. Der Kampf begann. Aus den Kriegen mit Frankreich ging Holland durch den bewundernßwerthen Geist Wilhelms Iii. und einen der Vorfahren würdigen Heldenmuth mit weniger Nachtbeil hervor, als aus dem Kampfe, mit welchem die Konkurrenz Großbritanniens die holländische Handels- und Seemacht zu Land und zu Wasser und in allen Welt- theilen angriff. England setzte das mit der Navigationsakte eröffnete System konsequent fort, und dieses traf schlimmer als verwüstende Kriege die eigentlichen Lebensbedingungen der Republik. Der utreckter Friede entschied den Fall Hollands und die Erhebung Englands. Hol- land verlor seilte Seemacht, itnb als Landmacht hatte es einen zu ge- ringen Umfang, um sich neben Großstaaten, wie Frankreich und Eng- land , oder vielmehr über denselben 511 behaupten. Die ungeheuren Ausgaben waren unerschwinglich für die paar Millionen Bewohner der Provinzen. Innere Unruhen und Verfassungßstreitigkeiten untergruben das morsche Gebäude, und es kam dem Einsturz nahe, als 1776 der nordamerikanische Krieg ausbrach, Holland in denselben verwickelt und dem unwiderstehlichen Andrang Englands preisgegeben wurde. Alle Zweige des Verkehrs der Republik geriethen in Verfall. Die dänische, schwedische und deutsche Schifffahrt erlangten durch ihre Neutralität ein solches Uebergewicht über die holländische, daß sie ihr nicht nur allen Handel zwischen dem Nordosten und Südwesten Eucopa's, sondern auch einen großen Theil ihres direkten Verkehrs mit den Kolonien entrissen. Seit dem Ende des 16. Jahrhuitdertß blühten in den Niederlanden Kunst und Wissenschaft. Von der Kunst haben wir schon (S. 186 bis 491) gesprochen. Von 1575 bis 1648 waren fünf Universitäten gegründet worden! Leyden, Franecker, Groningen, Utrecht und Harderwyk. Die philologischen Disciplinen, welche im 15. und 16. Jahrhundert zuerst in Italien eifrige Pflege gefunden hatten, wurden im 17. Jahrhundert mit dem größten Eifer von den Holländern getrieben, und diese zeichneten sich in denselben vor allen anderen Völ- kern aus. Joseph Scaliger, der Sohn des berühmten Julius Sca- liger (S. 200), Justus Lipsius, Hugo Grotius, Gruter, Daniel H ein sius haben sich durch ihre Ausgaben alter Schriftsteller große Verdienste erworben. Johann Gerhard Vossius war für die Literaturgeschichte der Alten, besonders in Beziehung auf Historiker und Dichter, thätig, und auch dessen Söhne Isaak und Gerhard haben Verdienstliches geleistet. Johann Georg Grävius, von Naumburg, wurde nach Deventer und von da nach Utrecht berufen, er faßte die antiquarischen Forschungen in Beziehung auf daß römische Alterthum in seinem The- saurus antiquitatum romanorum zusammen. Als Gegenstück gab Jakob Gronov, der Sohn des ebenfalls berühmten Johann Fried- rich Gronov, seine Sammlung der griechischen Antiquitäten heraus. Peter Burmann bewährte sich in seiner Ausgabe des Horaz als scharfsinniger Kritiker.

9. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. uncounted

1895 - Leipzig : Hinrichs
Außerdem hofft Verfasser jetzt noch besonders einem Be- dürsnis der Herren Fachlehrer zu begegnen, betonen doch die neuen preußischen „Bestimmungen für das Mädchenschulwesen" in den methodischen Bemerkungen über den geographischen Unter- richt ganz ausdrücklich, daß der Schülerin auch die notwendigsten Kenntnisse ans der Völker- künde, der Pflanzen- und Tiergeographie vermittelt werden sollen. In Knabenschulen dürste der Anhang über „Das See- und Schiffswesen der Handelsmarine" ganz besonders zur Weckung lebhaften Interesses bei den Schülern geeignet sein. Trotz des dadurch vermehrten Umfanges ist der Preis für die zweite Auflage von der Verlagshandlung nicht erhöht worden. Duisburg a. Rh., im Oktober 1894. Dr. Maul Auchholz.

10. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 51

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 51 — Isenbüttel an der Bahn Hannover-Berlin ist 3 km von der Stadt entfernt; doch ist die kürzlich eröffnete Zweigbahn von Meine über Isenbüttel und Gifhorn ins Große Moor (Tri- angel) für Gifhorns Torf- und Getreidehandel von großer Bedeutung. — Die Stadt ist in Gestalt eines Hornes erbaut; ihr Gründer war Gevo, daher der Name Gevoshorn. Der stark befestigte Ort war wichtig als Flußübergang der Handels- straße von Hamburg über Ülzen nach Braunschweig. Das noch vorhandene Schloß rührt aus Gifhorns Blütezeit her, in der Ernst des Bekenners Bruder hier seinen Wohnsitz nahm. (Siehe S. 11, 12 u. 13.) Das Große Moor in der Nähe der Stadt war in alten Zeiten besser bewohnt als heute. Man ist auf Häuser- reste und Unebenheiten gestoßen, die Ähnlichkeit mit den alt- deutschen Äckern haben. Vermutlich sind die Ortschaften in Kriegszeiten niedergebrannt. Die Abfälle der aufschießenden Nadelwaldungen sammelten sich an, das Wasser ward am Abfluß gehindert, und so bildeten sich Sümpfe. Darin wuchsen Binsen, Moos, Gagelsträucher u. s. w. und erzeugten durch beständiges Verwesen den Torf. Um das Moor besser auszunutzen, begann man 1720 mit dem Torfstich. Man brannte ferner das Moor ans und fäete Buchweizen oder pflanzte Erlen und Eichen an. Große Verdienste um die Urbarmachung des Moors erwarb sich der Oberamtmann Plate, nach dem das von diesem vor hundert Jahren ange- legte Dorf Platendorf genannt ist. Auch die Arbeiter- kolonie Kästorf trägt viel zur Kultur der Gegend bei. Der von einer Aktiengesellschaft fabrizierte Preßtorf wird von Triangel aus mit der Bahn verfrachtet. Der Hauptort des südlich der Aller gelegenen Teils ist Fallersleben, ein Flecken mit 1600 Einwohnern. Be- kannt ist der Ort als Geburtsort des Dichters von „Deutsch- land über alles", Aug. Heinr. Hoffmann von Fallersleben. Als Ausgangspunkt der Wendenbekehrung ward Fallersleben zur Zeit Heinrichs des Vogelstellers und Ottos des Großen viel genannt. Fallersleben liegt am Eingang des Hasen- winkels, eines fruchtbaren vom Braunschweigischen Halbinsel- artig umschlossenen Landstrichs. Der größte Ort darin ist das Kirchdorf Heiligendorf (800 Einwohner). Auffallend 4*
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